"Ich verstehe vollkommen, was Sie mir schreiben, daß zur Erlangung eines Stipendiums für mich ein Einsatz Ihrerseits nötig wäre, wie man ihn nur für einen Schüler zu leisten vermag, über dessen Person man etwas ganz Spezifisches sagen kann: man übernimmt eine gewisse Verantwortung für diese Person, die Sie nicht für mich tragen können.

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Nun habe ich zwar die Zeit meiner bisherigen Arbeit hindurch in der Hoffnung gelebt, nach der Vollendung des ersten Teils evtl. durch ein Stipendium meine Lage etwas bessern zu können; indessen werde ich mich damit abfinden können, daß ich persönlich keine Hilfe erwarten kann, und es kommt mir schließlich nicht darauf an, das beschränkte Leben, das ich zu führen gezwungen bin, um philosophisch arbeiten zu können, auch noch einige Jahre weiter zu führen, wenn nur wenigstens die Resultate dieser Arbeit ihre Bestimmung, als Buch gedruckt und gelesen zu werden, finden würden.

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Infolgedessen habe ich mich darauf eingestellt, erst nach der Veröffentlichung meiner ersten Bücher dazu zu gelangen, nicht nur zu schreiben, sondern auch zu lehren ...«

 

Quelle:

Reinhard Blomert: Intellektuelle im Aufbruch, München 1999: Hanser, S. 234-235

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